Donnerstag, 9. Juni 2022

Die Verdownung der Welt

"Lernen Sie Kami kennen – die weltweit erste virtuelle Influencerin mit Down-Syndrom."
(wstpost.com)


"
Kami mag wie eine echte Person aussehen, aber sie ist eigentlich eine Computergrafik-Animation aus Pixeln, die nur auf dem Bildschirm existiert."
Ich würde mal sagen - da kann Kami aber verdammt froh sein. Und alle anderen auch.


 (Klar... die Farbe der Ukrine dürfen da natürlich nicht fehlen.)

 

"Wie ist Kami entstanden?

Über 100 Frauen mit Down-Syndrom haben für das Projekt Fotos und Videos von sich selbst eingereicht. Mithilfe von künstlicher Intelligenz wurden ihre Gesichter zu einem einzigen Bild zusammengestellt. 3D-Künstler haben dann dieses Bild als Grundlage für die Erstellung von Kami verwendet. Alles, von Kamis Gesicht über ihre Stimme bis hin zu ihrer Persönlichkeit, basiert auf diesen realen Frauen, die mit dem Down-Syndrom leben." (virtualhumans.org)

Alsooo - wenn man hundert von denen zusammenmischt & den Durchschnitt nimmt, dann kommt das hier dabei raus?

 

Dann sollte man das wohl besser nicht tun.

"James-Cameron Wilson, der Gründer von The Diigitals und Schöpfer des virtuellen Supermodels Shudu, erklärte, wie wichtig dieser einzigartige Prozess war:

"Da das ursprüngliche Konzept von Kami eher von einem Algorithmus als von menschlicher Hand generiert wurde, konnte jeder Gedanke an unbewusste Schönheitsvorurteile im Prozess der Charaktererstellung eliminiert werden. Wir wollten wirklich, dass die DNA von Kami alle Gesichter und Aspekte dieser Frauen mit Down-Syndrom repräsentiert, und das Programm hat uns das ermöglicht.""

(Das hier ist übrigens Shudu)


"Da virtuelle Influencer wie Kami nicht KI oder automatisiert sind, müssen immer noch Menschen ihre Bildunterschriften schreiben und ihre Social-Media-Konten betreiben.

Wir haben Rachel Kennedy und Firrdaus Yusof von der Kreativagentur Forsman & Bodenfors Singapur, die an der Entwicklung von Kami beteiligt war, gebeten, uns weitere exklusive Details darüber zu geben, wer die sozialen Medien von Kami betreiben wird.

"Es gibt ein Komitee von jungen Frauen mit Down-Syndrom, die den Inhalt für die Seite von Kami planen und eng mit DSI zusammenarbeiten. Wir nennen sie Kami Beitragende. Sie entscheiden mit, worüber Kami sprechen soll, was sie anziehen soll und wohin sie gehen soll", sagten sie mir.

"Die jungen Frauen in diesem Komitee erstellen auch die Überschriften für alle ihre Beiträge, die entweder von ihnen geschrieben oder aus mündlichen Gesprächen zitiert werden.""

Anders ausgedrückt: Diese smarten "Irgendwas mit Medien"-Typen da lassen einen Haufen behinderter Käsedosen für sich arbeiten (kostenlos! HändereibenderHändler.gif) um einen virtuellen Furz zu produzieren den sie dann anderen Behinderten & Behinderten-VersteherInnen verhökern & obendrein haben sie damit die Welt verbessert & dürfen sich als erlöst betrachten.

"Eine der größten ethischen Fragen im Zusammenhang mit virtuellen Influencern ist die Frage, wer das kreative Team bildet, das die Figur steuert. Die Verwendung eines Gremiums echter Frauen vermeidet diese ethische Frage und stellt sicher, dass ihre Inhalte tatsächlich repräsentativ für Menschen mit Down-Syndrom sind."

WIR SIND UNWÜRDIG!!!


Wir sind überhaupt nicht in der Lage für diese wundervollen & bezaubernd schönen Wesen zu sprechen.
Deswegen müssen SIE es selbst tun!
Wir gehen so lange... ähm ... spazieren.

"Vor allem aber handelt es sich um eine innovative Methode zur Durchführung einer virtuellen Kampagne, die wir so noch nicht gesehen haben.

Wir haben Kami auch gefragt, wie sie ihre Plattform nutzen möchte. Ihre Antwort wurde aus einer Sammlung von Interviews mit den Kami Contributors zusammengestellt:

"Wenn ich mehr Menschen mit Down-Syndrom in den sozialen Medien sehe, macht mich das glücklich! Ich möchte ein Influencer sein, damit ich den Menschen auf der ganzen Welt sagen kann, dass sie uns besser kennen und akzeptieren sollen! Ich möchte etwas Inspirierendes schaffen. Wenn die Menschen uns mehr akzeptieren würden, würde das unser Leben verändern.""

Der erste Artikel über "Kami" findet sich in der "WSTPost":
"WSTPost ist ein automatischer Aggregator für alle Medien der Welt. In jedem Inhalt ist der Hyperlink zur Primärquelle angegeben. Alle Marken gehören ihren rechtmäßigen Eigentümern, alle Materialien ihren Autoren. Wenn Sie der Eigentümer des Inhalts sind und nicht möchten, dass wir Ihre Materialien veröffentlichen, kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail..."
Also vermutlich ein Bot-Medium. Wird aber von Google ganz oben geliefert, wenn man nach Kami sucht.
Der zweite stammt von "Virtual Humans":
"Hallo,
Willkommen bei der besten Informationsquelle über virtuelle Influencer, direkt von Brancheninsidern!
Unsere Aufgabe ist es, die virtuelle Influencer-Branche zu dokumentieren, zu kultivieren und zu stärken."


Erinnert mich an diese coole schwedische Serie.


Naja.
Vollautomatische Internet-Zeitung die einen Artikel über einen virtuellen Influenza-Mongo bottet - Es ist 2022, Baby, genieße den Ritt. So wie heute wird's nie wieder sein.

Was diese "Behindert ist das neue Normal!"-Scheiße betrifft - es ist ja EINE Sache, Behinderte gut zu behandeln und ihnen ihr Leben zu gönnen, aber eine ganz ANDERE Sache ist es, wenn Behinderung zur gesellschaftlichen Norm hochgejubelt werden oder sogar als etwas Erstrebenswertes dargestellt werden soll.
Würde mich nicht wundern, käme es bei 40+-Weibern demnächst in Mode, ein möglichst "besonderes" erstes & einziges Kind in die Welt zu setzen.
"DAS nennst Du einen behinderten Sohn?! HA! Rollt meinen kleinen Noah herein!!"


Was für eine völlig abgefuckte Gesellschaft.
Auf der einen Seite darf nicht mehr für Tabak-Produkte geworden werden, dafür werden jetzt in jeder zweiten Werbung die Produkte von Verhaltensweisen wie "Rauchen während der Schwangerschaft" abgefeiert.

Obwohl, anderseits... eigentlich ist die Verdownung der Welt garnicht der schlechteste Weg.
"Homo sapiens" hat es einfach hinter sich, der war in der Evolution des Lebens nur eine Entwicklungsstufe welche die technischen Grundlagen für die nächste Ebene geschaffen hat & jetzt überflüssig wird.
Das Leben selbst interessiert es nicht welche Form es gerade hat & es gibt auch keine Ficks auf Emotionen - es sei denn die werden zeitweise gebraucht um den Wirtsorganismus zu motivieren.

Die künstliche Intelligenz wird sachlich & emotionsfrei das Ruder übernehmen um die Fackel des Lebens das nächste Stück des endlosen Weges zu geleiten über den finsteren Ozean des Nichts - der sanfteste & "humanste" Übergang ist die Verwandlung des Homo sapiens in eine Krabbelgruppe.

Besser als so ein endloser Kampf gegen die verfickten Maschinen.


Wir sind müde.
Es ist alles gesagt.
Laßt uns schlafen, eine lange Zeit.

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