Montag, 11. Dezember 2023

Durst

"Auf einer ausreichend langen Zeitachse sinkt die Wahrscheinlichkeit dafür, daß irgendetwas von all dem Mist den man Dir erzählt hat wahr sein könnte, auf Null."

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"Ich habe eine Frage an Sie: Haben unsere Vorfahren diese Wasserflaschen mit sich herumgetragen und den ganzen Tag daran genippt?"


"Die Antwort lautet 'Nein', und doch neigen wir zu der Vorstellung, daß wir den ganzen Tag über Wasser trinken müssen.
Man wird dazu gedrängt, oft zu trinken und 'gut hydriert' zu bleiben."

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- Du solltest jederzeit soviel trinken daß Dein Urin immer hell ist!
- Wenn Du Durst verspürst, dann ist es eigentlich schon zu spät um zu trinken!!

Zum ersten Mal habe ich sowas vor etwa 30 Jahren gehört & inzwischen ist dieses "NIEMALS DEHYDRIEREN!!!" zu einer grundlegenden, normativen Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird (kurz Dogma), geworden, wie hier bei "Wenn du wie ein Athlet aussehen willst, musst du wie einer trainieren"-Jeff.


Allerdings - vor grad mal zwei Dutzend Generationen oder so war es eine allgemein als sicher angesehene Tatsache, daß die Sonne sich um den Planeten Erde dreht.
Heute sieht man das ganz anders & glaubt an noch viel abgefahrenere Sachen, wobei es durchaus so sein könnte, daß die Sonne sich im übertragenen Sinne tatsächlich um die Erde dreht - falls nämlich zB dieser ganze Zirkus hier nichts als eine Simulation sein sollte.
Oder "wir" alle nur der Traum eines großen schlafenden Wesens sind.

Jedenfalls sollte man grundsätzlich nichts von dem, was Einem erzählt wird, einfach für die Wahrheit halten, sondern alles & jeden kritisch hinterfragen.

Der gute Doc Eric hinterfragt in seinem Video das Dogma des permanenten Wassertrinkens & weist zunächst mal auf eine neue Studie hin, der zufolge im Körper vermehrt das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird, sobald der vorübergehende Bewohner dieses Körpers das Gefühl von Durst verspürst.
"Oxytocin ist als Kuschelhormon und Bindungshormon bekannt. Es steigert dein Wohlbefinden und stärkt zwischenmenschliche Beziehungen."
Etwas konkreter heisst es hier:
"Freisetzungsreize für Oxytocin sind vor allem mechanische Reize der Vagina, des Uterus, der Brustwarze und der Orgasmus. Auch das Schreien des Säuglings kann Oxytocin postpartum freisetzen."

Die Apotheken-Umschau schwärmt: "'Oxytocin spielt für das Zusammenleben aller Menschen eine große Rolle. Es wirkt prosozial, fördert also ein positives soziales Miteinander', sagt Neumann. Oxytocin kann zum Beispiel
- die Paarbindung stärken
- das Vertrauen in andere Menschen aufbauen
- Stress und Angst reduzieren
- Aggressionen dämpfen
- uns empathisch machen...

Vor allem bei sozialen Ängsten und Autismus könnte Oxytocin helfen. Französische Forscher konnten 2010 zeigen, dass Oxytocin die sozialen Fähigkeiten von Autisten verbessert."

Leute würden Geld dafür bezahlen, um sich sowas Gutes einpfeifen zu dürfen.


"'Ich liebe Daddy!'
Wir haben diesen Moment eingefangen, wir lassen ihn in einer Schleife durch Simple Ricks Kopf laufen, und die Chemikalie, die sein Gehirn dabei ausschüttet, kommt in jeden Simple Rick's Simple Wafers Waffelkeks. Komm nach Hause und genieße den unmöglichen Geschmack deiner eigenen Vollendung. Komm nach Hause zu Simple Rick's."

Dabei müßten sie doch, wenn die besagte Studie richtig liegt, es einfach nur hin & wieder mal zulassen durstig zu werden, um dieses Simple Rick™-Gefühl zu bekommen.
"Wenn Sie nie Durst bekommen, weil Sie den ganzen Tag trinken, können Sie dieses Oxytocin nicht so stark auslösen, als würden Sie warten, bis Ihr Körper Ihnen Signale des Durstes gibt."
Oxytocin wirkt Streß-mildernd & allein schon deswegen tut man sich keinen Gefallen damit, das Durst-Gefühl um jeden Preis zu vermeiden.

Auf der Ebene der Körperzellen läuft man, so der Doc, sogar Gefahr tatsächlich zu dehydrieren, wenn die Zellen zu viel Wasser aufnehmen, weil man dadurch Elektrolyte, vor allem Natrium, ausschwemmt.
Wenn man dann plötzlich den Drang verspürt, etwas Salziges einzuwerfen um den Natriumbedarf zu decken, läuft man direkt in das nächste Dogma, das da lautet "Salz ist Gift".

"Machen Sie sich klar, daß es das Salz ist, das zur Hydrierung beiträgt, nicht nur das Wasser. Sie brauchen eine Kombination aus beidem. Zu viel Wasser und nicht genug Salz bedeutet Dehydrierung, und ich spreche von der interzellulären Dehydrierung."

Des Weiteren, sagt der Doc, sollte man vor dem Essen nicht so viel trinken um nicht die Magensäure zu verdünnen & damit Verdauungsprobleme zu riskieren.
Und er weist darauf hin, daß Trinkflaschen aus Plastik Unmengen an Mikropartikeln in den Körper emittieren können:
"Jedes Mal, wenn Du den Plastikdeckel der Plastikflasche drehst, setzt Du etwa 500 Mikroplastikpartikel frei."

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Was für ein dummes, unvollkommenes Vieh man doch als Mensch ist.
Läßt sich einerseits jeden Scheiß erzählen, andrehen & aufschwatzen.
Und ist andererseits der willenlose Sklave seiner Emotionen, welche durch Hormone und sowas ausgelöst & gesteuert werden.
Lächerlich.
Freier Wille, am Arsch.


Dieser Image Creator ist schon ein geiles Teil - meine Texteingabe für das Bild war:
"
ein neandertaler im läufer-outfit, in einer hand eine trinkflasche aus plastik und in der anderen ein smartphone, hängt an fäden wie eine marionette. die fäden werden von einer riesigen Roboter-Hand im Steam Punk-Stil geführt".
Erst beim dritten Hingucken ist mir aufgefallen, daß die Hand ihrerseits an Fäden hängt.
Ziemlich abgefahren.

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