Mittwoch, 10. April 2024

Remote wage slavery 2 - "Schon wieder zuviele Finger!"


"Amazon belog Kunden: Hinter „neuer Technologie“ steckten in Wahrheit indische Arbeiter." (kontrast.at)


Ha ha ha.
Heute nachmittag hatte ich grad hier geschrieben:
"
Warum steckt man nicht einfach die billigsten Arbeitskräfte, die sich irgendwo auf dem Globus finden lassen, in Motion Capture-Anzüge und läßt sie damit Roboter steuern, welche in New York oder Berlin Straßen fegen, Hecken schneiden oder medizinische Operationen durchführen."

Wie es aussieht, passiert so etwas ähnliches schon seit einiger Zeit -

"Überwachung mit Kameras und Sensoren, um nicht mehr an der Kassa anstehen zu müssen: Das war das Konzept von Amazons Just-Walk-Out-Technologie, die das Unternehmen in seinen Fresh-Supermärkten eingeführt hatte. Nun wird das System abgedreht, wie das Fachmedium "The Information" berichtet."


("Die Just-Walk-Out-Technologie ermöglicht es Unternehmen, Verbrauchern eine schnelle und reibungslose Möglichkeit zu bieten, einzukaufen, ohne dass sie sich mit dem Auschecken befassen müssen." amazon.com )

"Probleme hatte es mit Just Walk Out viele gegeben. Eines davon ist, dass die propagierte Automatisierung keine ist. Denn während es in den Läden selbst kein Personal an der Kassa gibt, sind über 1.000 Menschen in Indien damit beschäftigt, Kamera-Feeds zu überwachen, um korrekte Abläufe zu gewährleisten." (derstandard.de)


"Just Walk Out wurde erstmals 2016 vorgestellt und stellte Amazons größte und kühnste Innovation beim Lebensmitteleinkauf dar. Die Technologie schien unglaublich, aber es gab auch einige Stolpersteine. Es dauerte oft Stunden, bis die Kunden nach dem Verlassen des Ladens eine Quittung erhielten, vor allem, weil die Kassierer:innen im Ausland die Videos erneut ansahen und die Artikel verschiedenen Kunden zuordneten. Das System aus Scannern und Videokameras in jedem Geschäft ist außerdem unglaublich teuer." (gizmodo.com)

"Unglaublich teuer", lol.


"Nach Angaben von The Information benötigten 700 von 1.000 Just Walk Out-Verkäufen ab 2022 menschliche Prüfer. Damit wurden die internen Ziele von Amazon, weniger als 50 Begutachtungen pro 1.000 Verkäufe zu erreichen, weit verfehlt."

70% statt angestrebten 5 % - das kann man wohl als Griff ins Klo bezeichnen.

"
Amazon bezeichnete diese Darstellung als ungenau und bestreitet, wie viele Käufe Bewertungen erfordern.
"Die Hauptaufgabe unserer Machine Learning Data Associates besteht darin, Videobilder zu kommentieren, was für die kontinuierliche Verbesserung des zugrunde liegenden maschinellen Lernmodells notwendig ist", sagte ein Amazon-Sprecher gegenüber Gizmodo.
Der Sprecher räumte jedoch ein, dass diese Mitarbeiter "eine kleine Minderheit" der Shopping-Besuche validieren, wenn die KI einen Kauf nicht bestimmen kann."

Amazon hat jetzt herausgefunden, wie man die Sache in den Griff kriegen kann - man lässt einfach den Kunden die ganze Arbeit selbst machen, dreht ihm während des Einkaufs Produkte an die er eigentlich garnicht will oder braucht & greift obendrein alle möglichen Daten ab:

"Laut Amazon ist das Abdrehen der automatisierten Systeme Teil einer umfassenden Erneuerung des Einzelhandelsgeschäfts. So soll stattdessen nun eine Technologie namens Dash Cart zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um "smarte Einkaufswagen", in die sich Kunden einloggen, indem sie einen QR-Code auf ihrem Smartphone scannen.

Anschließend scannen sie die Produkte selbst im Einkaufswagen und erhalten "Vorschläge für Produkte in der Nähe, um einfach zu finden, was sie brauchen". Der Einkaufswagen enthält außerdem eine Waage zum Abwiegen von Obst und Gemüse. Die Kosten des aktuellen Einkaufs werden live addiert, Kundenbindungsprogramme synchronisiert. Durch diese Features soll es mit dem smarten Einkaufswagen schließlich möglich sein, die Warteschlange an der Kassa zu vermeiden." (derstandard.de)

Das Video dazu ist einfach nur geil:

Die potenziellen Kunden sind noch skeptisch:

"Klingt ä!hnlich praktisch wie die "Selbstbedienungskassen" bei uns:
Man muss alles dem Wagerl herausklauben, auf eine kleine Fläche legen, von wo alles runterrollt, das rund ist, dann ruft man wegen einer Flasche Bier einen Aufseher, legt wieder alles ins Wagerl, zahlt, und dann steht jemand beim Ausgang, der einem nicht glaubt, dass man alles bezahlt hat, und will im Wagel herumstierln.
Welch ein Fortschritt!" (Michael B.)

Das wird aber schon noch, wenn alle diese "Boomer" endlich unter der Erde sind.

(Eine künstliche Intelligenz erstellte dieses Bild nach der Vorgabe "ein boomer wühlt sich müde ins erdreich". Oder ein verdammt schneller Inder hat's gemalt... was ist mit den Fingern, street shitter!?!?)




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