"Das Wort „Begeisterung“ stammt vom Verb „begeistern“, das im 17. Jahrhundert im Deutschen auftauchte. Ursprünglich bedeutete es „mit einem Geist erfüllen“ oder „einen Geist in etwas hineintun“.
Etymologisch kommt es von „Geist“ (ahd. geist, mhd. geist) – im Sinn von Lebenshauch, Seele, übernatürliche Kraft. Das Präfix „be-“ macht daraus ein transitives Verb: jemand wird „mit Geist versehen“.
In der religiösen Sprache der frühen Neuzeit bedeutete „begeistern“ zunächst „vom Heiligen Geist erfüllt sein“, also inspiriert oder ekstatisch werden. Erst später verschob sich die Bedeutung ins Weltliche: innere Ergriffenheit, Schwung, Enthusiasmus.
Semantisch entspricht es damit weitgehend dem griechischen „enthousiasmos“ (ἐνθουσιασμός) – „von einem Gott erfüllt sein“.
„Begeisterung“ ist somit die germanische Parallele zum ursprünglich religiösen Konzept der göttlichen Inspiration."
"Die Pläne von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sehen bisher vor, dass ab Mitte 2027 alle 18-Jährigen eines Jahrgangs verpflichtend zur Musterung müssen. Der SPD-Politiker möchte so etwa erfassen, wie fit ein Jahrgang ist.
Was der Minister stets betont: Er setzt auf Freiwilligkeit. Pistorius geht auch davon aus, dass sein freiwilliges Modell funktionieren kann. 5.000 zusätzliche Wehrdienstleistende sollen so pro Jahr begeistert werden." (tagesschau.de)
Die gründliche Analyse des Wortes "Begeisterung" durch Qwen umfaßt ein 10seitiges PDF, am Ende des Textes heißt es:
"Die Analyse dieser Quellen zeigt, dass die Verwendung des Wortes „Begeisterung“ stark von epochenübergreifenden Paradigmen abhing. Im 18. Jahrhundert – der Zeit der Aufklärung und der Romantik – war es ein zentraler philosophischer und poetologischer Begriff. Zahlreiche Belegstellen in den Werken von Kant und Schlegel bestätigen dies. Im 19. Jahrhundert begann das Wort mit der Industrialisierung und der Entstehung einer breiteren Öffentlichkeit, sich in der Publizistik und im alltäglichen Sprachgebrauch zu verbreiten. Beispiele hierfür finden sich etwa in der Publizistik Alexander von Humboldts, die im DWDS-Korpus dokumentiert ist. Heute, im digitalen Zeitalter, taucht die Wortform in einer Vielzahl von Medien auf – von wissenschaftlichen Artikeln bis hin zu sozialen Netzwerken. Dass es in Zusammensetzungen wie „Kriegsbegeisterung“ oder „Sportbegeisterung“ Verwendung findet, verdeutlicht, wie sehr es sich von seinem ursprünglichen, elitären Kontext emanzipiert hat. Es ist zu einem Begriff geworden, der kollektive, oft kurzlebige Emotionen beschreibt. Die lexikographische Dokumentation sowie die statistischen Daten aus sprachwissenschaftlichen Korpora ermöglichen es, diese langsame, aber stetige Demokratisierung und Vereinfachung des Begriffs nachzuvollziehen."
Ja. Der Begriff "Begeisterung" ist im digitalen Zeitalter dermaßen demokratisiert & vereinfacht worden, daß er von analogen Individuen wie Boris Kartoffelorius verwendet wird, um "Freiwillige" in die Gurkentruppe "Bundeswehr" zu locken, die ansonsten nicht mal einen Job als Paketzusteller, Haarschneider oder Taxifahrer ergattern könnten.
"Ziel der Pläne von Verteidigungsminister Pistorius ist es, die
Personalstärke der Bundeswehr deutlich zu erhöhen - auch, um die
Vorgaben der NATO für einen möglichen Konfliktfall zu erfüllen. Darin
ist der Bedarf an deutschen Soldatinnen und Soldaten mit etwa 460.000
festgelegt. Zurzeit hat die Bundeswehr aber nur gut 182.000 Kräfte.
Hinzu kommen knapp 50.000 aktive Reservisten."
Na, da wird wohl eine ganze Menge an Begeisterungsarbeit erforderlich sein.
"Biblisches Motiv:
eine Kartoffel erfüllt einen dunkelhäutigen jungen Mann mit dem Heiligen Geist"
"Solanum tuberosum te Spiritu Sancto implet"
(Das knollige Nachtschattengewächs erfüllt Sie mit dem Heiligen Geist.)
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