Samstag, 6. Dezember 2025

Zombie-Phase


Transkript des Videos Are You Waking Up? The 5 Stages of Spiritual Awakening (Few Ever Complete), Übersetzung mit Qwen.ai.

 

"Man hört oft von Leuten, die einem Dinge verkaufen wollen, spirituelles Erwachen sei eine Art Ergänzung zum eigenen Leben – so, als würde man ein neues Zimmer an sein Haus anbauen oder sich ein sehr teures und bequemes Sofa kaufen, auf dem man für immer friedvoll sitzen kann.

Wenn
wir das aber ehrlich betrachten
müssen wir zugeben, dass es sich um eine ganz und gar irreführende Reklame handelt. Denn der wahre Prozess, sich klarzuwerden, wer man wirklich ist, besteht nicht darin, sich aufzubauen, sondern vielmehr darin, sich abzureissen. Es gleicht viel eher einem Abrissprojekt als einem Bauprojekt. Denn das, wovon du aufwachen willst, ist genau jene Vorstellung von dir selbst, die du dein ganzes Leben lang gehegt und beschützt hast.

Wir hegen die romantische Vorstellung, wir würden wie der Buddha unter einem Bodhi-Baum sitzen, und plötzlich würde sich der Himmel öffnen, goldenes Licht würde uns überfluten, und wir hätten nie wieder einen schlechten Tag. Doch in Wahrheit ist echte Transformation ein zerstörerischer Prozess, der alles wegreißt, was nicht wahr ist. Und dieses Wegreißen kann ungeheuer schmerzhaft sein, weil wir so krampfhaft an unseren Illusionen festhalten. Es ist, als klammere sich jemand mitten in einem reißenden Fluss an einen Felsen, aus Angst, fortgerissen zu werden – ohne zu merken, dass dieser Fluss das Leben selbst ist und der Felsen das Gefängnis seines eigenen Egos.

Der Prozess des Erwachens besteht also schlicht darin, dass einem die Finger, einer nach dem anderen, aufgebogen werden – bis man keine Wahl mehr hat, als loszulassen und mit dem Wasser zu fließen.

Wenn diese Reise beginnt, geschieht dies oft mit einem wundervollen Streich, den die Natur dir spielt – einer Falle, die wir die „Falle der Seligkeit“ oder die „Flitterwochenphase des Geistes“ nennen könnten. Vielleicht meditierst du gerade oder gehst im Wald spazieren oder hörst Musik – und plötzlich scheinen die Grenzen deiner Haut zu verschwinden. Du fühlst, du bist nicht länger ein Fremder, der durch die Welt wandert, sondern du bist die Welt selbst. Die Blätter an den Bäumen glänzen wie Smaragde, der Verkehrslärm klingt wie ein Orchester, und du sagst dir: Endlich bin ich angekommen.

Dies ist eine chemische Veränderung im Gehirn, bei der Dopamin und Serotonin perfekt fließen und jener Teil deines Geistes, der urteilt und trennt, für eine Weile schläft – sodass du die Einheit wahrnimmst, die schon immer da war.

Doch das Problem entsteht, weil du versuchst, diesen Moment zu besitzen. Du willst ihn einpacken und in deine Tasche stecken, um ihn zu behalten. Doch du kannst einen Sonnenuntergang genauso wenig festhalten wie eine Melodie, indem du den Klavierdeckel schließt. Das Universum ist ein System von Schwingungen – und eine Schwingung muss auf und ab gehen, an und aus, hoch und tief. Denn wenn eine Schwingung aufhörte, sich zu bewegen, wäre sie keine Schwingung mehr, sondern statisch – und tot.

Es ist daher unmöglich, für immer auf dem Gipfel des Berges zu verweilen, denn der Berg wird erst durch das Tal definiert. Dies führt dich zwangsläufig zur zweiten Herausforderung: dem unvermeidlichen Absturz, dem „Spirituellen Kater“. Du steigst vom Berg hinab und musst plötzlich wieder Wäsche waschen. Du kehrst zu deinem gewöhnlichen Leben zurück – zu deinem Job, deinen Beziehungen, den Verkehrs-Staus – und plötzlich wirkt alles grau, flach und unglaublich langweilig, weil du es mit der Ekstase vergleichst, die du gerade erlebt hast. Du fühlst dich wie ein Taucher, der die bunten Korallenriffe der Tiefsee gesehen hat und nun gezwungen ist, an die Oberfläche zurückzukehren, wo alles nur aus trübem Wasser und ordinärer Luft besteht.

Und du beginnst, dein tägliches Leben zu verachten, weil es dir wie ein Gefängnis erscheint, das dich von jenem schönen Zustand fernhält. Denn siehst du, die Erinnerung an die Seligkeit wird nun zur Falle – weil du ständig rückwärts blickst, anstatt im Heute zu leben. Du wirst wie ein Esel, der einer Karotte hinterherläuft, die an einem Stock vor seiner Nase baumelt – immer auf der Jagd nach einem zukünftigen Moment, in dem du dieses Gefühl zurückbekommen wirst, völlig übersehend, dass der einzige Punkt, an dem das Leben geschieht, genau jetzt ist.

Dieses Unbehagen ist jedoch eine äußerst wichtige Lektion. Auch wenn es sich schrecklich anfühlt: Es versucht dir beizubringen, dass wahre Freiheit nicht darin besteht, sich ständig gut zu fühlen, sondern darin, offen zu sein für das, was gerade ist – ob Flut oder Ebbe.

Wenn du mutig genug bist weiterzugehen und nicht einfach zurück in den Schlaf fliehst, trittst du ein in das, was die alten christlichen Mystiker die „dunkle Nacht der Seele“ nannten – was sehr beängstigend klingt, aber in Wirklichkeit eine Zeit tiefgründiger Reinigung ist. In dieser Phase nimmt dir das Universum dein Kuscheltier weg – das heißt: all jene tröstenden Konzepte und Glaubenssätze, mit denen du dir das Gefühl von Sicherheit verschafft hast.

Vielleicht merkst du plötzlich, dass deine Gebete hohl klingen, deine Meditation sich anfühlt wie das bloße Sitzen in einem dunklen Raum und die Vorstellung eines liebenden Gottes, der auf dich achtgibt, sich völlig in Luft auflöst – sodass du dich völlig verlassen fühlst in einem kalten, mechanistischen Universum.

Dies geschieht nicht, weil du etwas falsch gemacht hast, sondern weil dir nun abverlangt wird, erwachsen zu werden. Solange du ein Bild von Gott in deinem Kopf trägst, verehrst du nicht die Wirklichkeit, sondern deine eigene Vorstellung davon. Und diese Vorstellung muss zerstört werden, damit die Wirklichkeit erkannt werden kann.

Es ist wie das Aufbrechen der Eierschale: Die Schale schützt das Küken – doch wenn sie nicht bricht, stirbt das Küken. Die Dunkelheit, die du fühlst, ist also in Wahrheit das Zersplittern der Schale deines Egos. Du stehst dem Nichts gegenüber – der großen Leere. Und in der westlichen Welt fürchten wir die Leere, weil wir glauben, sie stehe für das Nichts. Doch in der östlichen Philosophie des Dao gilt Leere als das Nützlichste überhaupt – denn eine Tasse ist nur nützlich, weil sie leer ist, und ein Fenster ist nur nützlich, weil es ein Loch in der Wand ist.

Dann folgt ein besonders heikler Abschnitt des Weges – ein Labyrinth, in dem viele Menschen jahrelang verloren gehen: das Aufkommen des spirituellen Egos. Denn, siehst du, das Ego ist der gerissenste Schauspieler der Welt. Und sobald es merkt, dass du entschlossen bist, es loszuwerden, wechselt es einfach sein Kostüm und schlüpft in die Robe eines Heiligen oder Gurus.

Du beginnst, dich als eine ganz besondere Person zu fühlen, weil du ja auf dieser Reise bist. Und du blickst verächtlich auf jene hinab, die fernsehen und Hamburger essen – in dem Glauben, sie seien „schlafend“, während du „erwacht“ seist. Dies verleiht dir ein köstliches Gefühl der Überlegenheit. Doch dieser Zustand ist äußerst gefährlich – denn es ist viel schwerer, das Ego zu erkennen, wenn es sich hinter Taten der Güte und weisen Worten verbirgt, als wenn es einfach gierig oder wütend ist. Du hast die eisernen Ketten gegen goldene getauscht – doch du bist immer noch ein Gefangener, weil du weiterhin das Spiel der Trennung spielst, in dem Glauben, dass es ein "Ich" gibt, das spirituell wird, und ein "die Anderen", die es nicht werden.

Du bist wie ein Mensch, der versucht, Blut mit Blut abzuwaschen – und dabei nur eine Sauerei anrichtet, während er meint, aufzuräumen. Denn das Werkzeug, mit dem du deinen Fortschritt misst, ist genau das, was dich daran hindert, anzukommen.

Wenn dieser subtile Stolz langsam durch die Reibung des Lebens abgetragen wird, kannst du in einen tiefen Zustand der Isolation und Leere eintreten – in dem du dich völlig allein fühlst, selbst inmitten vieler Menschen. Dies ist nicht die Art von Einsamkeit, die nach Freundschaft verlangt, sondern die existenzielle Einsamkeit des Erkennens: Niemand sonst kann dein Leben für dich leben, und all die Rollen, die du spielst – Mutter, Vater, Chef, Angestellter – sind bloß Masken die du trägst, für das kosmische Theater.

Du beginnst, das Spiel der Gesellschaft zu durchschauen – das Jagd nach Geld, Status und Ruhm – und es erscheint dir wie Kinder, die mit Spielzeug spielen. Du fühlst, du kannst dich nicht mehr darauf einlassen. Du bist in der Welt, aber nicht von ihr. Es kann sich anfühlen, als schwebtest du im Weltraum, ohne irgendeine Leine, die dich hält.

Diese Leere ist notwendig – denn du lernst, auf eigenen Füßen zu stehen, ohne dich auf Krücken wie soziale Anerkennung oder kulturelle Konditionierung zu stützen. Du wirst wie die großen, alten Bäume im Wald – einsam und still, ohne etwas zu verlangen, einfach nur im eigenen Wesen existierend.

Dies führt oft zu einer seltsamen, flachen Phase – die wir „Zombie-Phase“ nennen könnten – in der du keinerlei Motivation, Antrieb oder Leidenschaft mehr verspürst. Du hast die Illusionen der Zukunft durchschaut, also hast du keinen Ehrgeiz mehr, irgendetwas zu werden – aber du hast noch nicht die Freude am gegenwärtigen Augenblick gefunden. Also treibst du einfach dahin wie ein Stück Holz auf dem Ozean.

Du machst dir vielleicht Sorgen, du hättest deinen Verstand kaputtgemacht oder seiest depressiv. Doch in Wahrheit ist dies ein Zustand tiefer Ruhe – wie die Winterzeit, in der die Erde brach liegt und tot erscheint. Doch tief unter der Erde sammeln die Wurzeln bereits Kraft für den Frühling. Du wirst umgepolt, um mit einem anderen Kraftstoff zu arbeiten – vom Kraftstoff der Angst und Begierde hin zum Kraftstoff spontaner Aktivität.

Doch während des Übergangs macht der Motor kein Geräusch – und du fühlst dich wie ein Geist. Du bist gleichgültig geworden – nicht, weil dir nichts mehr am Herzen liegt, sondern weil du aufgehört hast, Dinge zu erzwingen. Du hast aufgehört, den Fluss zu stauen, und wartest darauf, dass der Wind deine Segel füllt, statt das Boot zu rudern, bis deine Muskeln schreien.

Und dann, wenn du völlig aufgegeben hast – wenn du jeden Trick und jede Methode erschöpft und deine totale Niederlage eingestanden hast – geschieht die letzte Erkenntnis. Und sie kommt meist mit einem großen kosmischen Lachen.

Plötzlich erkennst du: Die ganze Reise war ein Kreis – und du befindest dich exakt dort, wo du begonnen hast. Doch mit völlig neuem Verständnis. Du siehst: Die Person, die du zu werden versuchtest, existiert nicht – und ebenso wenig existiert die Person, die versuchte, sie zu werden. Es gibt nur dies – diesen Moment, diesen Atem, dieses Gefühl, lebendig zu sein.

Du erkennst, dass du nie verloren warst – du hast nur geträumt, verloren zu sein. Wie jemand, der verzweifelt nach seiner Brille sucht, während sie ihm die ganze Zeit auf der Nase sitzt.

Die Pointe dieses großen Witzes ist: Es gibt kein Ziel. Es gibt keinen Erfolg zu erlangen. Es gibt nur das ewige Spiel des Universums – das alles tut, was du tust.

Du kehrst zurück auf den Marktplatz, wie es die Zen-Meister sagen – und hackst Holz, trägst Wasser. Äußerlich siehst du genauso aus wie alle anderen. Doch innerlich weißt du: Du bist das Holz. Du bist das Universum, das sich selbst erfährt. Und die Angst vor dem Tod sowie das Verlangen nach Beständigkeit verschwinden – denn du erkennst: Du bist die ewige Energie, die sich in einer Billion Formen zeigt. Du bist die Wolke, der Regen, der Fluss, das Meer.

Und das Versteckspiel ist endlich vorbei – denn du hast den gefunden, der sich versteckt hat. Und das warst du, die ganze Zeit."

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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