Freitag, 30. Juli 2021

Waldgang

"Wenn alle Institutionen zweifelhaft oder sogar anrüchig werden und man selbst in den Kirchen nicht etwa für die Verfolgten, sondern für die Verfolger öffentlich beten hört, dann geht die sittliche Verantwortung auf den Einzelnen über oder, besser gesagt, auf den noch ungebrochenen Einzelnen."
(Ernst Jünger: Der Waldgang - PDF download / Hörbuch-download)


(LUEGEL)






"Es  gibt  also  Lagen,  die  unmittelbar  zur  moralischen  Entscheidung  auffordern,  und  das  vor  allem  dort,  wo  der  Umtrieb seine tiefsten Wirbel erreicht. Das  war  nicht  immer  der  Fall  und  wird  nicht  immer  der  Fall bleiben. Im allgemeinen bilden die Institutionen und die mit ihnen verknüpften Vorschriften gangbaren Boden; es liegt  in  der  Luft,  was  Recht  und  Sitte  ist.  Natürlich  gibt  es Verstöße, aber es gibt auch Gerichte und Polizei.

Das  ändert  sich,  wenn  die  Moral  durch  eine  Untergattung der Technik, nämlich durch Propaganda, ersetzt wird und die Institutionen  sich  in  Waffen  des  Bürgerkrieges  umwandeln.  Dann  fällt  die  Entscheidung  dem  Einzelnen  zu,  und  zwar  als  Entweder-Oder,  indem  ein drittes  Verhalten,  nämlich  das neutrale, ausgeschlossen wird. Nunmehr liegt in der Nichtbeteiligung, aber auch in der Verurteilung aus dem Nichtbeteiligtsein heraus, eine besondere Art der Infamie...

Nun leben wir in Zeiten, in denen täglich unerhörte Arten des  Zwanges,  der  Sklaverei,  der  Ausrottung  auftreten  können — sei es, daß sie sich gegen bestimmte Schichten richten oder über weite Landstriche ausdehnen.
Dagegen ist der Widerstand  legal, als  die  Behauptung  der  menschlichen  Grundrechte,  die von  Verfassungen  im  besten  Falle  garantiert  werden,  doch  die  der  Einzelne  zu  vollstrecken hat.

Hierfür  gibt es  wirksame  Formen,  und  der  Bedrohte  muß  auf  sie  vorbereitet,  er  muß  in ihnen  geschult  werden;  ja  es  verbirgt  sich  hier  das  Hauptfach  einer  neuen  Erziehung  überhaupt.  Es  ist schon  ungemein  wichtig,  den  Bedrohten  an  den  Gedanken zu  gewöhnen, daß  Widerstand  überhaupt  möglich  ist  —  ist  das  begriffen,  dann  wird  mit  einer  winzigen  Minderheit  die Erlegung  des  gewaltigen,  doch  plumpen  Kolosses  möglich sein. Auch das ist ein Bild, das immer in der Geschichte wiederkehrt  und  in  dem  sie  ihre  mythischen Grundfesten  gewinnt.

Darauf erheben sich dann Gebäude für lange Zeit. Es  ist  nun  das  natürliche  Bestreben  der  Machthaber,  den legalen  Widerstand  und  selbst  die  Nichtannahme  ihrer  Ansprüche  als verbrecherisch  darzustellen,  und  diese  Absicht bildet  besondere  Zweige  der Gewaltanwendung  und  ihrer Propaganda aus.
Dazu gehört auch, daß sie in ihrer Rangordnung  den  gemeinen  Verbrecher  höher  stellen  als  jenen,  der ihren Absichten widerspricht.
"

"Es ist phänomenal ekelerregend, wie degeneriert, abscheulich und krank diese tote Gesellschaft ist; doch ist das intellektuelle und strukturelle Versagen, selbstgemachter „Hochgeborener“ auch ein nekromantischer Genuß, wie nie. „Autoritäten“ fallen wie halbtote Fliegen von der Wand, und suchen auf ihrem letzten Landgang verzweifelt einen ebenso halbtoten Subhumanen, in dessen weltoffener Kloake sie nisten wollen, um weiter parasitieren zu können. Es ist ein Graus! 

Achtzig von Hundert sind wohl wirklich nichts weiter als entbehrlicher Füllstoff. Sie applaudieren und marschieren - salutieren und masturbieren auf Geheiß. Was damals die Leprakranken waren, die Unberührbaren, sollen heute die Denkenden werden. Der passiv-aggressive Prätorianer der neuen Epoche aber trägt keine Latzhosen, sondern die eherne Maske des Schweigens. Als Ausgestoßener, selbsterwählt Vogelfreier, besinnt er sich auf das Wesentliche, auf das beste mit seinem Mut und Geschick erreichbare Wahre. Dazu gehört auch, konsequent „Bürgerpflichten“ zu unterlassen, deren Nutznießer in der Regel doch nur Irrsinnige in ihrem Drogenrausch sind.

Kindern in der Schule in Stöckelschuhen Vorleseunterricht geben?
Njet. In der freiwilligen Feuerwehr eigene Komplexe zu heilen versuchen? Na!
Sich als billige Hilfskraft verkaufen, wenn es nicht notwendig ist. Ne!
Theater, Musik und Malerei läßt sich internettig eh viel besser verkloppen, als über Raffzähne im Getriebe.
Als Jäger totgerastes Wild mitternächtlich selbst entsorgen? Warum?
Mit dem 450-PS-Boliden schneller als erlaubt fahren? Nein, nein, nein.

So ehrenwert es teilweise ist, so narzißtisch motiviert ist doch das Ehrenamt, aber es ist eine nicht zu verkennende Säule in unserem Staatsgebäude, welches nicht mal mehr stiefmütterlich behandelt wird. Geben wir diese Gesellschaft auf. Dir Kur heißt Tod. Erst wenn der Allerletzte nichts mehr zu lachen hat, geht das Licht endlich aus, und wieder an. Um endlich wieder germanisch werden zu dürfen, müssen wir dem Staat ein Spiegel sein.

Ein balkanisierter Staat sollte sich balkanesischen Verhältnissen ausgesetzt sehen. Was gestern noch Zigeunersauce war, ist heute Paprikasoße nach Balkanart. Tragen wir nichts mehr zu, bilden wir Bande, seihen wir einfach heimlich kriminell. Als Richtiger im Falschen kann man eh nichts mehr richtig machen; warum sollte man dann nicht alles einfach richtig falsch machen? Es muß ein Fieber sein, daß den Parasiten dieser Welt das Defäzieren verbietet, auf daß sie platzen. Gebt dem König, was des Königs ist.

Unter der Maske kann er Euch nicht sehen, wenn sie im Vollmond glänzt. Eisern, geschliffen, poliert und hart. Die Henne wird sich an neue Eier gewöhnen müssen, bis sie des Legens müde wird.

Ein gesegnetes dunkles Zeitalter wünscht Bernd"





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