Montag, 29. Januar 2024

Geplanter Zerfall


 
"Es rumpelt mächtig auf den Straßen in Flensburg. Die jüngsten Wintereinbrüche haben den Asphalt an vielen Stellen aufplatzen lassen. In der Friesischen Straße etwa reiht sich inzwischen ein tiefes Schlagloch an das andere.

Beim TBZ kann man den Eindruck vieler Autofahrer bestätigen. „Generell verschlechtert sich der Straßenzustand im Winter. Dies ist auf allen Straßen sichtbar, ob auf Autobahnen, Bundesstraßen, Straßen in Dänemark oder eben auch in Flensburg. Dass es dieses Jahr so viele Schäden gibt, muss mit der extremen Feuchtigkeit im Vorwege zusammenhängen“, erklärt Sprecherin Christina Wolff." (sh:z)

Ja, diese extreme Feuchtigkeit im Vorwege. Und dann diese unerwarteten Wintereinbrüche.
Da platzt schon mal hier und da was auf.

"Bei Frost gefriert Feuchtigkeit im Asphalt und dehnt sich aus. Dies verursacht Schlaglöcher."
Kann man aber schnell reparieren, mit Kaltasphalt - jedenfalls solange dieser verfügbar ist.
"Kurzfristig können Schlaglöcher mit sogenanntem Kaltasphalt aufgefüllt werden, der jedoch beim nächsten Wintereinbruch häufig wieder aufplatzt. „Wir merken, dass die Nachfrage nach Kaltasphalt stark erhöht ist. Es ist zum Teil eine Herausforderung, genug Reparaturmaterial an Kaltasphalt zu bekommen. Das Thema beschäftigt gerade viele Gemeinden“, erklärt Wolff."

[Drei mal das Wort "Kaltasphalt" in drei aufeinander folgenden Sätzen... ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher daß ein Schreibprogramm solche Artikel verfasst, und zwar kein besonders gutes.]


Die Straßen so zu bauen, daß sie nicht direkt wieder kaputt gehen, ist wohl irgendwie keine Option - aber warum das so ist erklärt Sprecherin Wolff nicht.

"Das TBZ plant, dass in diesem Jahr die Weberstraße, Mommsenstraße, Wachtelhof, Frösleer Hof und Mozartstraße eine neue Asphaltdecke erhalten."
Ah ja. Das wären dann 5 eher popelige und für den Verkehrsfluß eher unwichtige Seitenstraßen, während zB die Friesische Straße, in der sich (siehe oben) "inzwischen ein tiefes Schlagloch an das andere reiht", "ab dem Frühjahr eine wichtige Ausweichstrecke für die teilgesperrte Straße an der Exe (wird), wo über mehrere Monate der Radweg stadteinwärts verbreitert werden soll".
Oh ja, ein Radweg muß da dringend "verbreitert" werden, für schlappe 3,9 Millionen Pesos - das sind die "geschätzten Baukosten". In der Realität werden es dann eher 5 bis 6 Mio werden, oder aber das Projekt wird halbfertig aufgegeben nachdem schon 2 Mio reingebuttert worden sind.

Es sollen für diesen Radweg auch noch 23 Bäume gefällt werden, ha ha, man kann es sich nicht mehr ausdenken.
Jedenfalls wird dann der halbe Verkehr von der extrem stark befahrenen Straße "Zur Exe" auf die Friesische Straße umgeleitet, die jetzt schon komplett abgefuckt ist.
Da kann man sich ja denken, wie es da im nächsten Winter aussehen wird.
Die Schlaglöcher werden spartanische Dimensionen erreichen.


Was wird man dann machen? Die Straße komplett neu bauen vielleicht?

Nein.

Man senkt die zulässige Geschwindigkeit bis zum Schritt-Tempo:
"Die Kreisstraße 34 zwischen Satrup und Havetoftloit ist eine „Pleitengeschichte“ ohne Ende. Inzwischen ist die Straße so marode, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h auf einer Länge von fünf Kilometern zwischen dem Ortsteil Esmark und Havetoftloit verhängt wurde." (sh:z)

10 km/h auf FÜNF Kilometer Länge!
Das muss das Boot abkönnen, LI!

So ist das in Doitschland, seit geraumer Zeit - wenn was kaputt ist, dann macht man da ein Schild dran "Defekt, Benutzung auf eigene Gefahr" & fertig ist die Laube. Schilder gehen immer. Die letzten Unternehmen, die hier pleite gehen, werden die Schilderhersteller sein & auf dem letzten Schild wird zu lesen sein: "Der Letzte macht die Tür zu!".


Aber nicht nur auf Asphalthöhe gibt es Probleme. Auch die höherliegende Infrastruktur zerbröselt zusehends:

"Seit dem Herbst funktioniert die digitale Anzeige für Benzin- und Dieselpreise der Tankstelle an der Ausfallstraße in Richtung Dänemark nicht mehr...
Thies E. erklärt auf Nachfrage, dass es für diese Preisauszeichnung keine Ersatzteile mehr gibt. Dabei sei das Teil nicht einmal zehn Jahre alt. Deshalb habe man eine neue Auszeichnung für den Standort an der Ecke Schwedengang bestellt, ergänzt der Geschäftsführer von Thomsen Energie in Flensburg. Die Bestellung wurde bereits am 10. Oktober des vorigen Jahres aufgegeben.
Der Austausch sei nun für den 13. Februar avisiert worden, teilt E. für die Wiking-Tankstelle mit. „Wir hoffen sehr, dass das dann alles klappt.“" (sh:z)

 
Doch das ist nicht die einzige Tankstelle mit solchen Problemen:
"Unter anderem die Preistafel der Team-Tankstelle am Schottweg war länger defekt. Laut Sprecherin Vivien A. betreibe das Unternehmen „team energie“ 99 öffentliche Tankstellen, habe diesen Standort vor zehn Jahren übernommen und seither Übertragungstechnik, Schnittstellen und Preisanzeige modernisiert.
Mitte 2023 sei es zu einer Störung in der Datenübertragung gekommen, so dass „die Steuerung der Preismasten sowie die Preisanzeigen ausgetauscht werden“ mussten. A. begründet die verzögerte Instandsetzung, die Ende November abgeschlossen wurde, mit „Lieferverzögerungen und Ausfällen bei unseren Montagedienstleistern“. Als alternative Informationsmöglichkeit verweist Vivien A. zudem auf die kostenfreie App."

Was soll's - die Autofahrer müssen ja sowieso auf die Schlaglöcher acht geben, da können die nicht auch noch auf irgendwelche Preistafeln äugen & es gibt ja schließlich auch noch die "kostenfreie App".

Mir gefällt das schon alles sehr gut so, wie es sich entwickelt.
Bald sieht's hier aus wie in "
Fallout 3" & das ganz ohne nuklearen Krieg.




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