Donnerstag, 18. Januar 2024

Pfui, unter dem Gesindel die Ersten zu bedeuten!


"Das Beste und Liebste ist mir heute noch ein gesunder Bauer, grob, listig, hartnäckig, langhaltig: das ist heute die vornehmste Art."

"Der Bauer ist heute der Beste; und Bauern-Art sollte Herr sein!"

"Aber es ist das Reich des Pöbels – ich lasse mir nichts mehr vormachen. Pöbel aber, das heißt: Mischmasch...
Gute Sitten! Alles ist bei uns falsch und faul. Niemand weiß mehr zu verehren: dem gerade laufen wir davon. Es sind süßliche zudringliche Hunde, sie vergolden Palmenblätter."


"Dieser Ekel würgt mich, daß wir Könige selber falsch wurden, überhängt und verkleidet durch alten vergilbten Großväter-Prunk, Schaumünzen für die Dümmsten und die Schlauesten und wer heute alles mit der Macht Schacher treibt!

Wir sind nicht die Ersten – und müssen es doch bedeuten: dieser Betrügerei sind wir endlich satt und ekel geworden.

Dem Gesindel gingen wir aus dem Wege, allen diesen Schreihälsen und Schreib-Schmeißfliegen, dem Krämer-Gestank, dem Ehrgeiz-Gezappel, dem üblen Atem –: pfui, unter dem Gesindel leben,

– pfui, unter dem Gesindel die Ersten zu bedeuten! Ach, Ekel! Ekel! Ekel! Was liegt noch an uns Königen!"

 
(Nietzsche - Also sprach Zarathustra, 4. Teil)

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