Dienstag, 13. Februar 2024

Die Welt ist ein schrecklicher, schrecklicher Ort


(Bing Image Creator: "man's world is a terrible, terrible place, dominated by pain and boredom")

"Die Symbolik ist hier ebenso offensichtlich wie urkomisch. Der plötzliche und starke Kontrast zu dem, was die herausbrechende Anomalie umgibt, ist mehr als nur eine Augenweide. Man braucht nicht einmal einen feinen Geschmack, um zu erahnen, dass es sich um einen unstimmigen Auswuchs in einer ansonsten natürlichen Landschaft handelt.
Jeder, der Muster erkennen kann, wird natürlich über dieses Wunderwerk staunen - ein bestenfalls seltsames, fehl am Platz befindliches Objekt; doch in der Natur hat unser Abscheu vor fremdartigen Objekten, die an einem Körper angebracht sind, ob kosmetisch oder funktionell, meist einen tieferen Sinn.
Es steht für Parasitismus. Ein Krebsgeschwür. Das Erstaunliche daran ist, dass diese Strukturen so stark und fremdartig in eine bereits traditionelle Struktur eingebettet sind, dass man unwillkürlich empört wird. Das sollte man auch sein. Der Mensch überlebte durch die Beseitigung von Parasiten. Wir haben unsere besten und klügsten Medikamente entwickelt, um sie zu bekämpfen.

Wir haben alle von den Ophiocordycep-Pilzen gehört. Ameisen tragen funktionsgestörte Larven weit weg von einer Kolonie und überlassen sie einem parasitären Schicksal. Was man als groteske Schönheit bezeichnen könnte, die aus dem Leid eines lebenden Körpers erblüht, während sie seinen Geist aushöhlt und sich von seinen Nährstoffen ernährt.
Wir sind fasziniert von der Symbiose, dass eine solche Abscheulichkeit ihren Wirt zerstören kann, um zu gedeihen, aber auch abgestoßen und erschrocken, weil wir instinktiv wissen, dass es den Rest unseres Stammes schützt, wenn wir sie weit weg von uns haben.
Die Ameisen, kleine Insekten mit Schwarmverstand, sind intelligent genug, um koloniezerstörende Blutsauger zu entsorgen. Was wir hier sehen, ist kultureller Parasitismus, der sich visuell manifestiert, ähnlich wie ein Tumor im Wirtskörper wächst. Unsere Gebäude repräsentieren unsere physische Erscheinung und unsere Gesundheit. Wir sind krank.


Deshalb sind wir fasziniert von diesen Grausamkeiten, die als kriminell angesehen werden könnten und sollten, weil sie es sind. Ein infizierter Mensch zeigt seine Symptome durch Quaddeln, Striemen, Warzen und andere ekelerregende Verunstaltungen. Lebewesen gedeihen auf der Grundlage von Beständigkeit, um zu wissen, ob etwas ungewöhnlich ist, denn sonst wird es gefährlich."

"Es zeugt nicht von Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein." (J. Krishnamurti)

"Krishnamurti brachte zum Ausdruck, dass alle menschlichen Konflikte nur Auswirkungen des inneren Zustandes derjenigen Menschen sind. Nicht an die äußere Beseitigung dieser Missstände sei zuallererst zu denken, sondern an eine Transformation des Menschen in seinem Inneren, eine radikale Umwandlung, welche nichts zu tun habe mit einer neuen Weltanschauung oder Religion."

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Nick Fuentes ist auch schon nicht mehr so unterhaltsam wie noch vor ein paar Wochen. Er scheint allmählich den Humor zu verlieren & kläfft immer öfter verbissen herum oder repetiert endlos die gleichen talking points.
Aber er ist immer noch besser als fast der gesamte Rest.

In seiner Show vom 10.2. beschäftigt er sich mit dem Putin-Interview von Carlson.

Ich habe in das Interview nur kurz reingehört, weil ich keine zwei Stunden Lebenszeit an diese Operetten-Inszenierung verschwenden will.
Fuentes sagt im Großen & Ganzen, daß dieses Interview ziemlich Banane war, nichts von Interesse gebracht hat (abgesehen davon daß es halt stattgefunden hat) & daß Leute die das anders sehen Schwachköpfe sind.
Ab 56:13 regt er sich über die US-amerikanischen Rechten auf, die Putin über den grünen Klee loben & im Westen alles scheiße finden, und erzählt von dem soziologischen Phänomen der "Desire Lines" bzw "Desire Paths", auf deutsch typisch plump & klobig "Trampelpfade" genannt.

"Wenn Sie jemals über einen ausgetretenen Feldweg in einem Park gelaufen sind, haben Sie einen Wunschpfad gesehen. Wunschpfade sind, in den Worten von Robert Macfarlane, dem Autor von The Lost Words, "Pfade und Spuren, die im Laufe der Zeit von den Wünschen und Füßen der Wanderer geschaffen wurden, vor allem solche Pfade, die dem Design oder der Planung zuwiderlaufen. Wege des freien Willens."" (geographyrealm)


Es geht bei Fuentes darum, daß Fußgänger auf öffentlichen Rasen-Flächen, wie zB einem Universitätscampus, oft nicht den vorgegebenen Wegen folgen, sondern sich eigene Wege suchen, meistens Abkürzungen.
Weil die meisten Leute instinktiv denselben Weg nehmen, entstehen da Trampelpfade.
Dieser Erkenntnis vernünftigerweise folgend machen manche Landschaftsplaner es anders herum & lassen erst die Trampelpfade entstehen um sie später zu befestigen.

Fuentes schlägt dann den Bogen zur amerikanischen Gesellschaft & damit praktisch der gesamten westlichen "Zivilisation":
"Ich habe das Gefühl, dass es mit unserer Lebensweise ähnlich ist. Die Dinge sind so, wie sie sind, größtenteils, nicht bei allem, aber in vielerlei Hinsicht, weil wir sie mögen. So sehr sich auch alle über den degenerierten Westen beschweren und darüber, wie rückschrittlich alles ist. Aber vieles ist so, wie es ist, weil es uns so gefällt."

Also ist die Welt nicht so scheiße, wie sie ist, weil die große Mehrheit der Bewohner, jeder für sich, dumm wie ein Meter Feldweg ist, sondern weil es der großen Mehrheit so gefällt wie es zum jeweiligen Zeitpunkt grad ist und weil sich dadurch über die Jahrtausende eben diese Trampelpfade dort eingegraben haben wo diese Vieh-Herde entlanggezogen ist - ein beängstigender Gedanke.
Das ist ja noch schlimmer als wenn es nur an der Dummheit läge.


Die Menschenwelt ist ein schrecklicher, schrecklicher Ort,

beherrscht von Schmerz & Langeweile.
Die meiste Zeit tut es entweder weh oder es ist langweilig, und wenn's ganz grob kommt dann hast Du beides auf einmal.
Die kurzen Momente zwischendurch, in denen es ganz erträglich ist & fast so etwas wie gute Laune aufkommt, wiegen diese brettharten facts of life nicht annähernd auf.


Dann wäre das hier nicht deshalb ein Strafplanet, weil er als solcher gedacht ist, sondern weil die Insassen das so wollen.
Nun gut.
Eigentlich ist das ja die ganze Zeit meine Rede - das Problem sind die Leute.
Die Leute müssen weg & andere Wunschpfade her, dann kann es hier doch ganz gemütlich werden.






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