Donnerstag, 8. Februar 2024

Take what you need, give what you can, Teil 3 - „Menschen wie Du und ich.“

 

Fast jeder kann in fast jedem Lebensabschnitt obdachlos werden. So steht es in der Zeitung.
Die Beraterinnen sehen dringenden Handlungsbedarf & bekommen tiefe Stirnfalten vom besorgt sein.


"Es bestehe dringender Handlungsbedarf, da sind sich die Beraterinnen einig. „Wir wissen ja, dass die Zahlen hier nur die Spitze des Eisbergs zeigen“, sagt S.. Viele Betroffene melden sich nicht – aus Unwissenheit, aber auch aus Scham. Einige kommen bei Verwandten oder Freunden unter, „sie hangeln sich von Sofa zu Sofa“, sagt die Beraterin. Die Situation der von Wohnungslosigkeit Betroffenen ist dramatisch und für alle, die erst einmal in einer Unterkunft leben, wird es immer schwieriger, wieder eine Wohnung zu finden." (sh:z)

Wenn das so ist, und daran besteht kein Zweifel, dann gibt es da noch eine fette Blase von Leuten, die keine Wohnung haben, aber noch nicht auf der Straße sitzen und in keiner Statistik auftauchen. Und die werden auch so schnell keine Wohnung mehr finden.

"„Gestern Nachmittag war eine Wohnung in Schleswig bei Ebay inseriert – ein Zimmer, preislich im Rahmen dessen, was das Sozialzentrum bezahlt. Heute Morgen um 8 Uhr waren schon 578 Beobachter auf dem Angebot“, beschreibt sie und wünscht sich ein paar mehr „Vermieter mit Herz“, die Wohnungslosen eine Chance geben:
Die meisten von ihnen sind Menschen wie Du und ich.“

Menschen wie Du vielleicht. Ich bin weder wie Du noch wie die.



"Angst zu haben, brauche man als Vermieter nicht. Das Diakonische Werk arbeite mit dem Bündnis WohnEck  zusammen, das als Vermittler zwischen Mieter und Vermieter einsteht, erklärt die Beraterin."
Ah, noch so ein Sozialverein der sich herzlich gerne um Probleme anderer Leute kümmert -
"Seit Gründung im Jahr 2019 unterstützt die WohnECK NF gGmbH mit wachsendem Erfolg Wohnungssuchende und Mieter, Investoren und Eigentümer darin, sozial orientierte und für alle Seiten gewinnbringende Wohnraumlösungen zu erschließen und zu nutzen."

Ist das nicht wundervoll?! Aber was ist eigentlich eine gGmbH?
"Die gemeinnützige GmbH (gGmbH) ist im deutschen Steuerrecht eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, deren Erträge für gemeinnützige Zwecke verwendet werden...

Die gGmbH verbindet Vorteile der typischen GmbH mit den Steuervorteilen, die das Gemeinnützigkeitsrecht bietet. Sie ist ein Rechtsgebilde zwischen dem gemeinnützigen und dem gewinnorientierten Sektor. So wird beispielsweise das Ehrenamt bei der gGmbH regelmäßig durch hauptamtliche Geschäftsführer ersetzt."
Coole Sache. Damit kann man also Geld verdienen, muß keine Steuern bezahlen & die guten Seelen die da gemeinnützig werkeln, machen das nicht ehrenamtlich, sondern als aus den Unternehmensgewinnen vermutlich gut bezahlte Geschäftsführer.

"Die Gewinne einer gGmbH müssen für den gemeinnützigen Zweck (oder die gemeinnützigen Zwecke) verwendet werden und dürfen grundsätzlich nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet werden." Aha. Grundsätzlich?
"Eine Gewinnausschüttung ist ausnahmsweise nur dann zulässig, wenn die Gesellschafter ihrerseits gemeinnützig sind." Ach so. Also doch nicht grundsätzlich. Das wären die Gesellschafter aber ziemlich doof wenn sie nicht gemeinnützig wären.
Für mich sieht das aus wie eine Lizenz zum Gelddrucken auf dem Rücken von Leuten die auf normalem Wege keine Wohnung mehr bekommen können.

Warum eigentlich sollte diese gemeinnützige Kapitalgesellschaft wollen, daß niemand mehr wohnungslos ist? Damit würde doch ihre Geschäftsgrundlage wegbrechen, so wie bei den Zahnärzten wenn plötzlich alle ihre Zähne pflegen & keinen Zucker mehr essen würden.

"Aufgabe der WohnECK NF gGmbH ist es, jetzt und in Zukunft vielfältige „SozialeWohnraumLösungen“ für ihre Zielgruppen zu erschließen und zu begleiten."
Sag ich doch. Die setzen darauf, daß sich an der Wohnraumknappheit nichts ändert.

"Auch um junge Menschen kümmert sich die Beratungsstelle intensiv und kooperiert unter anderem mit der bequa und „Jugend stärken an der Schlei“."
Ach guck mal an, die bequa (Die Jugendstärker gehören übrigens auch zur bequa). Die "Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Flensburg mbH". Mit dem Drecksverein hatte ich auch schon mal zu tun. Damals habe ich in der Nähe von deren ehemaliger Zentrale gewohnt & ich habe denen jedesmal einen dicken Batzen Rotz auf die Schaufenster gespuckt, wenn ich da vorbeigekommen bin.
Dieser Laden verdient fettes Geld damit daß er Arbeitslose als Billiglöhner an Unternehmen und Kommunen vermietet - ein absolut krisensicheres Geschäftsfeld, so wie es dieser Tage die Wohnungslosigkeit wird. Kein Wunder daß diese Seuchenvögel von der bequa ihre schmierigen Griffel auch in diesem relativ neuen Markt haben.

Da ist kein Elend auf der Welt aus dem sich nicht gutes Geld pressen liesse.


Die Alten, die Arbeitslosen, die "Flüchtlinge", die Obdachlosen, die Kranken&Behinderten - das sind unerschöpfliche Quellen die es zu sichern und zu bewahren gilt.

"
In der ehemaligen DDR war es so, daß die eine Hälfte der Bevölkerung die andere Hälfte bespitzelt, kontrolliert & bewacht hat.

Im ehemals goldenen Westen ist es heute so, daß die eine Hälfte der Bevölkerung die andere Hälfte füttert, versorgt & betreut, Tendenz steigend.
Denn zum Einen gibt es immer mehr pflegebedürftige Behinderte, Alte, Arbeitslose und dergleichen - nicht nur gehören immer mehr Einheimische zu diesem Personenkreis, sondern es werden fleissig immer neue Kunden aus der gesamten Welt eingelagert.

Zum Anderen gibt es immer weniger zu tun. Mindestens die Hälfte aller derzeitigen Jobs, behaupte ich einfach mal, könnte man einfach so streichen ohne daß es großartig auffallen würde & genau das wird auch passieren.
Der technische Fortschritt wird immer mehr Arbeitsplätze überflüssig machen & in absehbarer Zeit wird es für den Durchschnittsdödel kaum noch eine sinnvolle berufliche Tätigkeit geben - abgesehen davon, sich um Behinderte, Alte, Kranke und sowas zu kümmern.

Behinderte, Alte und Kranke sind die Goldminen der Zukunft." - das habe ich hier vor ein paar Wochen geschrieben. Und dann:

"
Es sei denn, der technische Fortschritt würde nicht ausreichen, um diese durch & durch verrottete, kranke, kaputte Gesellschaft, die zur Hälfte aus geistig und/oder körperlich Behinderten besteht & zur anderen Hälfte aus Schwachköpfen, weiterhin am Laufen zu halten und mit Fressen, Fernsehern &  Medikamenten zu versorgen.
Dann würde "selbstbestimmtes Leben" eine komplett neue Bedeutung erhalten.
"

Wie sehr ich mir wünsche, das noch erleben zu dürfen.


Ich möchte zu gerne sehen wie dieses Gesocks da draußen mit größeren Problemen klarkommen muß als daß der Burger King schon um 23 Uhr dicht macht.


"Unsere Autorin war spätabends auf der Geest unterwegs, auf der Suche nach einer Nahrungsquelle. Doch der Burger King am Autohof bei Busdorf hatte leider schon geschlossen.

Es ist 23.30 Uhr in Hollingstedt. Das plattdeutsche Theaterstück ist gerade vorbei, die Gastwirtschaft „Zur Doppeleiche“ hat nur noch Platz, um die Pommes im Stehen zu essen. Was jetzt? Um diese Zeit auf dem Land noch etwas zu essen zu bekommen, ist ja bekanntlich keine leichte Aufgabe. Eine kurze Recherche auf Google Maps macht schnell deutlich: In der Nähe gibts nichts mehr.

Doch der Magen knurrt gewaltig. Und da ist man ja bekanntlich nicht so wählerisch. Ein Burger von irgendeiner Fast-Food-Kette tut es auch. Die haben ja in der Regel noch etwas länger geöffnet. Die nächstgelegene Filiale ist am Autohof bei Busdorf.

Das sollte doch klappen, dachte ich leichtsinnig – und hätte nicht falscher liegen können. Denn Google Maps verrät: Burger King schließt schon um 23 Uhr. Wie kann das sein, frage ich mich. Ein Restaurant am Autohof, von denen wir ja an der A7 im Norden nicht so viele haben, schließt seine Filiale noch vor Mitternacht, und das an einem Samstag?

Zum Glück kann der Kollege McDonalds an der Schleidörfer Straße in Schleswig aushelfen. Der hat nämlich am Samstag sogar bis 3 Uhr morgens laut Google Maps auf, am Laden ist sogar 4 Uhr angegeben – obwohl er nicht mal direkt an der Bundesstraße liegt.

In unserer täglichen Kolumne „Guten Morgen, Schleiregion!“ widmen sich unsere Reporterinnen und Reportern kleinen und größeren Randgeschichten aus dem Alltag." (sh:z)





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