Mittwoch, 8. April 2020

Perfekte Welle 18 - CoViD Ernährungs&Fitness-Plan

Du kennst CEFP nicht?
Macht nix, erklär ich Dir.

Erstmal sorgst Du dafür, daß eine globale Pandemie startet bzw. überzeugend genug simuliert wird, je nachdem wie Du drauf bist.
Dann gehst Du nochmal ordentlich einkaufen & schließt Dich in Deiner Unterkunft ein.
Anschließend überlegst Du Dir, wie Du aussehen & Dich fühlen willst wenn Du irgendwann die Tür wieder aufmachst.

Das Weitere ergibt sich in der Folge von selbst.

Meine Ziel-Vorgabe ist es, drahtig & fit wie ein verfickter Turnschuh und möglichst ohne Mangelerscheinungen diese Tür wieder zu öffnen, um dann mal zu sehen an welcher Stelle ich wieder in die modifizierte Simulation einsteigen will und kann.
D.h.: Kein Fett ansetzen, aber auch nicht zuviel Körperfett verlieren.
Die Muskulatur maßvoll trainieren, nicht auf Zuwachs sondern auf Beweglichkeit, Funktionalität & Ausdauer hinarbeiten.
In ausreichendem Maße Nährstoffe, Vitamine und dergleichen zuführen, so weit es möglich ist.
(Die Vitamin-, Mineral- und Magnesium-Tabletten erst dann zuführen, wenn die Versorgung über die Ernährung eng wird.)

Grundsätzlich gilt der Alten Väter Weisheit:
"Was weg ist, ist weg und was hin ist, ist hin,

ist nicht Dein Verlust, sondern ist Dein Gewinn."

Was nicht mehr verfügbar ist muß eben irgendwie substituiert, also durch etwas Anderes ersetzt werden oder, wenn es jetzt nicht benötigt wird dann war es schon immer überflüssig.
Im ersten Falle lernst Du etwas dazu, es ergeben sich neue Möglichkeiten und Ressourcen.
Im zweiten Fall sparst Du Geld, Zeit & tust eventuell sogar etwas für Deine Gesundheit.
Außerdem hast Du weniger Zeug das Du mit Dir herumschleppst & produzierst weniger Abfall. Als Bonus fickst Du die Leute, die überflüssige Scheiße produzieren.

Ich z.B. habe seit etlichen Jahren die dumme Angewohnheit, mir den ganzen Tag lang Kaugummi oder "Fisherman´s Friend"s in den Mund zu stecken.
Das hat sich jetzt erlederitzt weil das Zeug alle ist, und dabei wird es auch bleiben.
Ersatzlos gestrichen.
Das spart mir einen Arschvoll Kohle und eine besorgniserregende Palette von Farb- & Zusatz-Stoffen, Süßmitteln und sonstigem Dreck, die ich mir damit bisher ohne Not zugeführt habe.
Es spart einen Haufen Müll, und die Typen die dieses Zeug entwickeln, herstellen, vertreiben & bewerben sollen gern zur Hölle fahren. Oder wenigstens Arbeitlosengeld beantragen bzw. sich mit uns anderen in der Schlange anstellen um einen Teller Suppe zu empfangen.
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Heute ist tatsächlich schon der 20te Tag in Folge, an dem ich nicht in einem Geschäft war um einzukaufen. Ich mußte das eben am Kalender abzählen weil es mir garnicht so vorkommt.
Nach etwa 10 Tagen waren die frischen Sachen - Salat, Gurken, Kartoffeln, Zwiebeln - aus.
Die verbliebenen, ausgekeimten Zwiebeln & Kartoffeln sind auf dem Balkon in Töpfen.
Das Trockenobst - Pflaumen, Feigen, Datteln, Rosinen - hat ebenfalls nur etwa 10 Tage vorgehalten, und das ist gut so.
Denn ich habe leider auch die Angewohnheit, mir zwischendurch immer wieder mal eine Handvoll Trockenobst einzuwerfen, und dieses Zeug sollte man nicht unterschätzen, Fructose ist ein echter Burner.

Die Empfehlung, nach einer Mahlzeit für mindestens 4 Stunden nichts zu essen, ist bekannt, war für mich aber bisher nur Theorie, weil s.o.
Jetzt stelle ich fest daß es nicht nur Theorie ist, denn auch in der Realität verarbeitet mein Körper die zugeführte Nahrung ganz anders & viel besser, wenn ich ihm ausreichend Zeit dafür gebe.
Das merke ich an meiner Verdauung (Details zu verschweigen ist hier ein Gebot der Höflichkeit) und das merke ich an meiner Fettverteilung.
Während mein Gewicht relativ konstant bleibt, geht der Anteil meines subkutanen Fettgewebes spürbar & sichtbar zurück.
(Tja... jetzt ist der Waschbrettbauch da & Du kannst nichtmal draußen damit angeben, na klar. Ich und mein Timing.)
Daraus schließe ich, daß ich die Anteile meiner Muskelmasse und meines Viszeralfettes bisher weitgehend halten kann. Das bestätigt auch meine Körperfettwaage. Diese Daten sind zwar nicht wirklich relevant, aber sie können einen Trend zeigen.
Und so soll das auch sein, denn das Viszeralfett ist das Fett im Körperinneren, das vor allem die Verdauungs-Organe schützt. Deswegen haben Leute die am Verhungern sind auch diese tief eingesunkenen Augen, und sowas brauch ich nicht. Sieht scheiße aus & schränkt das Sichtfeld ein.
Außerdem ist das Viszeralfett die letzte Reserve bevor der Körper sich selbst verdaut, und die sollte man nicht frühzeitig angreifen.

(Musikalische Unterbrechung, crank it! [Aber mit Kopfhörer, keinen unnötigen Lärm machen, stell Dir vor die Hunterkiller sind unterwegs]
Das verfickt beste Intro das ich kenne.
"Do you think our desires still burn
I guess it was desires that tore us apart
There has to be passion
A passion for living, surviving
And that means detachment
Everybody has a weapon to fight you with
To beat you with when you are down
There were too many defences between us"


Hmm, ja, wie passend.
"Es muß eine Leidenschaft für das Leben, zum Überleben da sein.
Und das bedeutet Distanzierung."

Schon merkwürdig, wie oft man bei solchen Sachen aktuelle Bezüge findet, wenn man hinsieht.)

Naja, also - keine Zwischenmahlzeiten.
Seitdem die Trockenfrüchte weg sind, geht das von selbst --> Gewinn durch Verlust.
Statt Kartoffeln gibt es Reis oder Vollkornnudeln.

Nach dem Aufstehen direkt zwei Glas Wasser aus dem Hahn zur Rehydrierung.
Zum Frühstück dann erstmal zwei Becher Bulletproof Coffee aus frisch gemahlenen Bohnen mit ein wenig Zimtrinde, Anis- & Kümmelsamen + 1 Teelöffel  Kokosöl.
Danach ein Müsli aus je einer Handvoll Mandeln, Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Cranberries, einem Teelöffel Creatin, einem Eßlöffel Milchpulver, einer Messerspitze Vitamin C/Zimtpulver + 200 ml warmen Wassers oder restlichen grünen Tees vom Vorabend.

Abends 250 g Nudeln oder 250 g Basmati-Reis, dazu was die Beutel, Gläser & Konservendosen hergeben: Mais, Bohnen, Linsen,  Rotkohl, Rote Bete, Sauerkraut, Tomaten.
Gewürze: Curry, Pfeffer, Zimt, Sojasauce, Senf, Tabasco, Rosenwasser nach Geschmack.
Salz wird nicht benötigt, davon ist reichlich in den Konserven enthalten - ist eben der billigste Geschmacksverstärker/Konservierungsstoff.
Die Hälfte gleich essen, den Rest dann als Nachtmahlzeit.
Zwei Kannen Grüner Tee/Rotbusch-Tee über den Abend.

Davon kann ich schon problemlos ein paar Wochen leben, ohne daß es meinem Körper an irgendetwas mangelt.

Sportliche Betätigung:
Sehr viel gehen und Treppensteigen. Geht hier in der Bude ganz automatisch weil ich für jeden Scheiß eine steile Treppe rauf & runter muß oder umgekehrt.
Meine Schrittzahl ist zur Zeit sogar höher als ohne Quarantäne.
Natürlich sitze ich viel, aber ich stehe alle paar Minuten auf um irgendwas zu tun oder aus dem Fenster zu gucken.
Morgens 15-30 Minuten isometrische Übungen
, Liegestütz, diverse Übungen mit Gymnastikball, Sportmatte, Sportgummiband, leichten Gewichten.
Mindestens jeden zweiten Tag abends 30-60 Minuten Workout.
Z.B.:
- 2x10 Kg Kurzhanteln/20 Kg SZ-Stange für Curls, Über-Kopf-Drücken
- 2x25 Kg-Kurzhanteln zum Drücken, für Shrugs, Farmer´s Walk oder einarmiges Rudern
- Dips
- Klimmzüge am Tür-Reck.
Das Reck wird auch als Fixpunkt für die Widerstandsbänder benutzt.
Damit lassen sich unzählige Varianten von Zug- und Druckübungen machen.

Man kann mit der 10€-Stange von Aldi sogar einen Seilzug ersetzen, und ich frage mich ernsthaft, warum ich nicht selbst auf diese Idee gekommen bin (Jeff´s Video ab 3:35):




Besondere Vorsicht ist natürlich zur Zeit speziell beim Sport geboten, denn ich will mich auf keinen Fall verletzen um mich dann durch den Zoo da draußen in irgendeine Arztpraxis schleppen zu müssen.
Ist auch sonst keine meiner Leidenschaften, aber im Moment würde mich sowas extrem anpissen.

Ich kann nicht behaupten, daß mein Leben bisher besonders reich an Herausforderungen gewesen wäre, also ist das hier kein Grund zum Jammern. Ich bin dankbar für diese Gelegenheit & dafür daß ich so verhältnismäßig gut dafür ausgestattet bin.
So, und jetzt werde ich erstmal eine Runde pumpen.
Hau weg den Scheiß.












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